Der SPD-Stadtverband und die SPD-Fraktion im Lübbecker Rat setzen sich für eine Stärkung des ÖPNV in Lübbecke ein. „Unser Ziel ist, erheblich mehr Schüler/innen in die Lage zu versetzen, ohne „Elterntaxi“ mobil zu sein“, so Torsten Stank. Der SPD-Fraktionsvorsitzende hat einen vorbereitenden Beschlussantrag für den Rat gestellt. Die Verwaltung soll beauftragt werden, Daten für eine Beratung zur Verfügung zu stellen. Abschließend soll der Rat vor der Beschlussfassung über den Haushalt 2020 eine Entscheidung treffen.
„Der Schutz des Klimas“, sagt der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Andreas Schröder, „ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die vielfältige konkrete Maßnahmen erfordert. Eine zielführende Maßnahme ist, die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs zu steigern. Die Verlagerungseffekte vom PKW auf den ÖPNV (Schätzung: 30% der Neukunden) führt zu einer erheblichen Reduzierung der CO2-Emissionen.“
Vorreiterkommunen für ein Schüler-Klimaticket sind Detmold, Ibbenbüren und Löhne. In Vorgesprächen mit dem Geschäftsführer der Minden-Herforder Verkehrsgesellschaft, Herrn Achim Overath, wurde die Möglichkeit erörtert, Schüler/innen, die bisher keine Schülermonatskarte erhalten, ab August 2020 für 100€ jährlich ein ChillTicket zur Verfügung zu stellen, das über den städtischen Etat finanziert wird.
Dieses Ticket gilt zunächst nur für den Bereich Lübbecke. Geplant ist ein Zusatzangebot an die Eltern, für 5 € pro Monat bzw. 60 € pro Jahr, statt bisher 12 € bzw. 10 € monatlich, ein FunTicket zu erwerben, das rund um die Uhr im MHV-Raum gilt (Kreise Minden-Lübbecke und Herford).
Grundschüler/innen erhalten nach der Schülerfahrtkostenverordnung eine kostenlose Monatsfahrkarte, wenn sie mehr als 2 km von der Schule entfernt wohnen (Fußweg). Für Schüler der Sekundarstufe I sowie der Klasse 10 am Gymnasium gilt dies bei einer Entfernung über 3,5 km, Schüler der Sekundarstufe II müssen mehr als 5 km von der Schule entfernt wohnen.
Nur durch ein attraktives Angebot kann ein Umdenken in der Mobilität erfolgen. Dieses Umdenken muss zunächst bei jungen Menschen, die nur mit Hilfe der Eltern individuell mobil sein können, stattfinden. Durch eine erhöhte Nutzung und Auslastung des ÖPNV kann im weiteren Verlauf das Angebot im Personennahverkehr auch durch Ausweitung verbessert werden.
Zu klären ist zunächst, wie groß die Schülergruppen sind, die bisher noch keinen Anspruch auf ein Schülerticket haben. Die Diskussion in den Gremien muss vor der Beschlussfassung über den Haushalt 2020 abgeschlossen sein, damit ggf. Mittel für eine Umsetzung des Konzeptes durch den Rat zur Verfügung gestellt werden können.
Auf dem Bild in der Mitte: Torsten Stank, Achim Overath und Andreas Schröder
